Zuletzt aktualisiert - 2024-11-21
Denkmal des polnischen Soldaten und des deutschen Antifaschisten, 10249, Prenzlauer Berg, Berlin, Virchowstraße, 112
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Website | Bewert | Ranking |
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beste-gefunden.com | 1 | 3 |
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Distanz | Adresse | Name | Ranking |
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332 m. | Berlin, Am Friedrichshain 9 | Weltfriedensglocke im Volkspark Friedrichshain | 51% |
655 m. | Berlin, Danziger Straße, 142 | Weihnachtsmarkt Herrensohr | 21% |
1.1 km. | Berlin, Anton-Saefkow-Straße, 16 | »Wolf, Schaf und Bär« Marmorrelief von Stephan Horota | 21% |
1.0 km. | Berlin, Anton-Saefkow-Straße, 23 | »Anton-Saefkow-Denkmal« von Hans Kies | 21% |
1.1 km. | Berlin, Anton-Saefkow-Straße, 12a | Brunnen »Knabe mit Fisch« | 34% |
680 m. | Berlin, Friedenstraße, 71 | Gedenkstätte der deutschen Interbrigadisten / Spanien 1936 – 1939 | 9% |
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Es trägt einen typisch sperrigen DDR-Namen: „Denkmal des polnischen Soldaten und des deutschen Antifaschisten“, gelegen im Nordosten des Volksparks Friedrichshain an der Virchowstraße. Man findet es auch unter der Bezeichnung „Denkmal der deutsch-polnischen Waffenbrüderschaft“ oder „Polnisches Denkmal“. So richtig stimmig sind die Namen alle nicht. Am wenigstens trifft wohl der Waffenbrüdername. Auch wenn sich die DDR in ihrem antifaschistischen Traditionsverständnis gerne auf der Seite... weiterlesen der Sieger des 2. Weltkrieges sah, sie war es nicht, denn bekanntlich existierte der Staat bis 1949 gar nicht und somit konnte die DDR auch nicht Seit an Seit mit sowjetischen und polnischen Truppen gekämpft haben. Lediglich zu Zeiten des Warschauer Vertrags wurde den Bürgern der Vertragsstaaten die militärische Zusammenarbeit als „Waffenbrüderschaft“ verkauft. Letztendlich ist es ein Denkmal für die die Sieger, die sowjetischen und polnischen Truppen, die 1945 in der Schlacht um Berlin die deutsche Hauptstadt eroberten. Was viele nicht wissen: nicht nur auf westalliierter Seite kämpften polnische Soldaten. 1944 wurde in der UdSSR durch den polnischen Nationalrat im Exil die Polnische Volksarmee gegründet und bei Lenino die 1. Polnische Armee aufgestellt, die an der Seite und als Teil der sowjetischen Streitkräfte aktiv an den Kämpfen der Ostfront teilnahm. An der Schlacht um Berlin im Frühjahr 1945 nahmen die 1. Und 2. Polnische Armee mit ca. 180.000 Mann teil. Fast 9000 polnische Soldaten fanden dabei den Tod. Um diese Tatsache geht es bei dem Denkmal wirklich. Ein bisschen zur Beruhigung der Bevölkerung und zum Wohlwollen der DDR-Führung wurden bei dem Denkmal neben sowjetischen und polnischen Soldaten auch die deutschen Antifaschisten gewürdigt, die im bewaffneten Kampf natürlich kaum eine Rolle spielten, ohne allerdings jetzt den deutschen Widerstand gegen die Nazis kleinreden zu wollen. In diesem Kontext macht dann auch die DDR-Inschriftentafel Sinn: „Dieses Denkmal, errichtet von den Regierungen der Volksrepublik Polen und der Deutschen Demokratischen Republik am Jahrestag des Sieges der Antihitlerkoalition über den Faschismus, erinnert an den bewaffneten Kampf der polnischen Volksarmee, die an der Seite der Sowjetarmee einen ruhmvollen Kampfweg von Lenino bis Berlin zurücklegte und einen Beitrag für die Befreiung der Völker Europas vom Faschismus leistete. Er verewigt die Taten der deutschen Antifaschisten, die bei der Verteidigung der höchsten moralischen Werte ihres Volkes gemeinsam mit den sowjetischen und polnischen Genossen den Kampf gegen den hitlerfaschistischen Terror führten und damit während der faschistischen Diktatur die Vision der künftigen sozialistischen Deutschen Demokratischen Republik schufen. Ehre ihrem Andenken!“ Nach der Wiedervereinigung wollte der Berliner Senat diesen Text so nicht unkommentiert stehen lassen. 1995 wurde die DDR-Tafel um je eine Tafel auf polnisch bzw. deutsch ergänzt: “Dieses Denkmal wurde 1972 von den Regierungen beider Länder zur Ehrung der damals offiziell anerkannten Helden im Kampf gegen den Nationalsozialismus errichtet. Heute wird an dieser Stelle auch derer gedacht, die als Soldaten der Armee des polnischen Untergrundstaates, der alliierten Streitkräfte und der polnischen Widerstandsbewegung gekämpft haben und gefallen sind, die als Zwangsarbeiter, Häftlinge und Kriegsgefangene verschleppt und ermordet wurden sowie aller Antifaschisten des deutschen Widerstandes, die ihr Leben für die Befreiung vom Nationalsozialismus geopfert haben. Berlin 1995“ Das Denkmal wurde 1972 von 4 Künstlern aus der DDR und aus Polen geschaffen und mit großem Zeremoniell in Anwesenheit ua. von SED-Parteichef Honecker eingeweiht. Der Granit für die Denkmalanlage stammt aus polnischen Steinbrüchen. Von der Virchowstraße führt eine breite Treppe hinauf zum Denkmalplateau. Markantester Teil des Denkmals sind 2 eng beieinanderstehende, etwa 15m hohe Betonpfeiler, die im oberen Teil von einem bronzenen Fahnentuch umschlungen sind und die die Volksrepublik Polen und die DDR verkörpern sollen. Der östliche Pfeiler trägt das bronzene polnische Staatswappen, der westliche Pfeiler das bronzene DDR-Staatswappen. Den südlichen Abschluss bildet eine Betonmauer mit dem Spruch „Für eure und unsere Freiheit“ in polnischer und deutscher Sprache. Am östlichen Ende der Mauer steht ein Relief mit den überlebensgroßen, sehr kantigen Figuren eines Rotarmisten, eines polnischen Soldaten und eines Zivilisten, der den Widerstandskämpfer darstellen soll. Fazit: Wirklich ansprechend finde ich das Denkmal nicht, auch wenn das Gedenken an die polnischen Soldaten allen Respekt verdient. Künstlerisch betrachtet ist es ein typisches Produkt der DDR-Staatskunst.[verkleinern]