Frau mit totem Kind

Zuletzt aktualisiert - 2024-11-21

Frau mit totem Kind, 81477, Solln, München, Bestelmeyerstraße, 13

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Frau mit totem Kind
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81477, Solln, München, Bestelmeyerstraße, 13
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Es war garnicht so einfach den Platz zu finden, denn er besitzt so viele Namen, doch von den meisten wird er nicht als Hansaplatz bezeichnet, sondern nach dem, was hier mal gewesen ist “Klingenpütz” - über den ich bereits geschrieben habe. Es handelte sich um einen, zum längst entfernten, gleichnamigem Knast, der vor allem während der Nazizeit eine unrühmliche Berühmtheit gelangt hatte. (Mehr unter:... weiterlesen https://www.golocal.de/koeln/justizbehoerden/gedenkstein-im-klingelpuetzpark-fuer-die-waehrend-der-ns-zeit-im-alten-gefaengnis-hingerichteten-YUTmy/) Das ist aber hier nicht das Objekt der Diskussion, sondern diese ungewöhnliche Plastik einer Frau, die ihr totes Kind auf den Armen hält. Der Kontrast zwischen dem belebten Park mit den Resten der ehemaligen Stadtmauer (Beitrag folgt noch) und diesem Denkmal kann kaum größer sein. So nah kann die pure Lebensfreude und die Erinnerungen an eine (schreckliche) Vergangenheit beieinander liegen, auch wenn man sich nicht gerne damit beschäftigt. Eine Gedenktafel verweist an die am Ende der Kriegszeit ermordeten Menschen,die in diesem Park gefunden wurden, doch das ist ein Teil der Wahrheit, doch anders als man denkt! Manchmal steckt einem Denkmal, eine Botschaft, die man erst zu verstehen vermag, wenn man bestimmte Details in Erfahrung bringt, die dem Betrachter keinesfalls direkt mitgeteilt werden... Es hat mich schon verwundert, dass es gar nicht der 1. Abguss dieser Gruppe gewesen ist, sondern eine, die von der Stadt Köln in Auftrag gegeben wurde. Sie stammt von dem niederländischem Bildhauer Mari Andriessen, der es zuerst für die Stadt Enschede angefertigt hatte. Sie ist ein Teil einer ganzen Skulptuerengruppe, die in den Jahren 1947 bis 1951 gegossen wurden. Sie besteht aus folgenden sechs Figuren: „Konzentrationslager“, „Geisel“, „jüdische Frau mit Kind“, „Soldat“, „Widerstand“ und die Bronze „Bombenkriegsopfer“, niederländisch „Bomslachtoffer“. Die zuletzt genannte erinnert also, aus Sicht des Künstlers, an die vielen niederländischen Opfer der Bombenangriffe. Die Stadt Köln erwarb einen Zweit- bzw. Drittguss dieser Arbeit von Mari Andriessen und positionierte die Frau, die ein totes Kind im Arm trägt, neben dem Gedenkstein im Hansapark. Der in Köln lautende Titel „Frau mit totem Kind“, ist eigentlich die Beschreibung der Figur, die während der Einweihung genannt und von der Presse so übernommen wurde. Auch die Bezeichnung „Mutter und Kind“ ist im Internet zu finden. Die Frau / Mutter steht mit zum Himmel erhobenem Haupt. Der Körper des Knaben, denn als solchen sehe ich ihn an, liegt schlaff in ihren Armen. Die ganze Skultur wirkt statisch, denn nur wenige Details sind ausgearbeitet. Der ernste Gesichtsausdruck verheißt scheinbar nichts gutes, warum sollte er auch? Ihr Oberkörper ist nur (so siehe es aber nur von hinten aus) mit einer Stola bedeckt. Ein langer Rock gehört dazu. Ihre Haare sind zu einem strengen Dutt zusammengebunden. Im strengen Kontrast dazu steht der nackte Jüngling, der von seiner Mutter unterhalb der Schultern, sowie unter den Knien festgehalten wird. Auch seine Haare sind nur angedeutet, doch wesentlich feiner, als bei der Frau. Das ganze erinnert sehr stark an die in der Kunstgeschichte bekannten Pietà, die über Jahrhunderte hinweg vor allem in einem kirchlichen Zusammenhang assoziiert werden. Hier könnte man es ggf. So verstehen, wegen der verursachten Schmerzen, doch es ist reine Interpretation. Es ist ein Denkmal, der kaum einen kalt lässt, weil es ein schwieriges Thema versinnbildlicht. Das war mir wichtig auch hier zu präsentieren, trotz dass ich nur mühsam an die Hintergrundinformationen gekommen bin.[verkleinern]

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