Große Kirche Aplerbeck

Die Große Kirche Aplerbeck ist eine von denen, die man dem Denkmalschutz unterstellt hat, weil man angeblich von der Georgsgemeinde her nicht mehr für die Instandhaltungskosten aufkommen konnte. Wie viele evangelische Kirchen hat sie keinen speziellen Namen, zeitweise war sie als Märtmann-Kirche bekannt, doch hat sich letztendlich der Name 'Große Kirche' eingebürgert. Während in der kleinen Georgskirche die Gottesdienste abgehalten werden, dient die Große meist als Veranstaltungsort für... weiterlesen Konzerte, Ausstellungen usw. Von regelmäßigen Öffnungszeiten kann also keine Rede sein, und so habe ich sie als dritte Station am Tag des Offenen Denkmals ausgesucht. Bisher hatte ich sie nur von außen gesehen und daher noch keine Bewertung geschrieben. Der Kirchturm soll der höchste Punkt in Aplerbeck sein und ist schon von weitem zu sehen. Das 1869 geweihte neugotische Gebäude wirkt allein durch seine Größe schon sehr beeindruckend, dabei ist der Turm besonders interessant. Seine untere Hälfte ist quadratisch und wird durch mehrere architektonische Elemente gegliedert und aufgelockert, Strebepfeiler dienen als Stützen. Auf diesem Unterbau ruht dann der achteckige Turmteil mit einem Turmhelm, der wie viele Kirchentürme in Dortmund mit Kupfer gedeckt ist. Nach Zerstörungen im Krieg wurde der Turm nur provisorisch erneuert und erst 2001 in seiner Originalform wiederhergestellt. Die Steine für den Gesamtbau stammen aus einem Dortmunder Steinbruch (Schüren). Christian Heyden [1803-1869] war der zuständige Architekt. Bei meinem Besuch fiel mir natürlich als erstes auf, wie geräumig und hell der Innenraum dieser Hallenkirche ist. Der Eindruck von enormer Höhe wird dadurch hervorgerufen, dass die Kreuzrippengewölbe sehr steil zulaufen und dass die tragenden Säulen hoch und schlank sind. Man konnte nicht nur über zwei Treppen auf die Orgelempore hinaufsteigen, sondern auch die kleinen Räume links und rechts vom Altarraum besichtigen. Einer von ihnen ist eine Mischung von Büro und Bibliothek, der andere scheint ein Aufenthaltsraum zu sein. In der Kirche selbst gefielen mir ganz besonders die Kanzel und das Taufbecken. Die wirklich schönen großen Bilder konnte ich wegen der Lichtverhältnisse leider nicht fotografieren, es gab einfach zu viele Lichtreflexe und Spiegelungen. Später habe ich noch gelesen, dass es früher Probleme mit der Akustik gab, die aber durch umfangreiche Arbeiten [1969] behoben wurden, um den Raum für Konzerte zu optimieren. Wenn Zeit und Termine es erlauben, kann ich die Kirche zur Besichtigung nur empfehlen, ich fand die Atmosphäre sehr positiv.[verkleinern]