Zuletzt aktualisiert - 2024-11-21
Gedenkort »Jüdischer Friedhof Köpenick«, 12555, Köpenick, Berlin, Gehsener Straße, 74
Ranking:
Bewertung
Quellen
Website | Bewert | Ranking |
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beste-gefunden.com | 1 | 3 |
täglich | Öffnungszeiten |
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Montag | 24h geöffnet |
Dienstag | 24h geöffnet |
Mittwoch | 24h geöffnet |
Donnerstag | 24h geöffnet |
Freitag | 24h geöffnet |
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Distanz | Adresse | Name | Ranking |
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203 m. | Berlin, Mahlsdorfer Straße, 97A | Bronze-Skulptur »Weiblicher Akt« an der Mahlsdorfer Straße | 21% |
1.3 km. | Berlin, Friedrichshagener Straße, 359 | Bronzeskulptur »Wäscherin« | 21% |
1.5 km. | Berlin, Arster Heerstraße, 33c | Bronzeskulptur »Nacht der Strahlen« | 21% |
1.9 km. | Berlin, Freiheit, 8a | Gedenkort »Synagoge Köpenick« | 21% |
1.3 km. | Berlin, Cardinalstraße, 15a | Kunst und Genuss Reisen | 21% |
1.9 km. | Berlin, Freiheit, 15 | Robert Schumann-Stele Köpenick | 21% |
Befindet sich an der Adresse Gehsener Straße 78
Das Unternehmen kann unter der Telefonnummer kontaktiert werden
Wie andere deutsche Städte und Gemeinden hatte auch Köpenick (bis 1920 selbstständige Stadt Cöpenick, danach als Stadtbezirk Teil von Groß-Berlin, seit 1930 „Köpenick“ geschrieben / seit 2001 Stadtbezirk Treptow-Köpenick) eine jüdische Gemeinde. Seit 1910 gab es in der Altstadt eine 1945 zerstörte Synagoge. Und die Gemeinde hatte auch einen eigenen Friedhof. Er wurde 1887 ca. einen halben Kilometer nördlich vom Bahnhof Köpenick in einer Gegend eingerichtet, die damals praktisch in wenig... weiterlesen besiedelten Gebiet lag. 50 Jahre konnten die Köpenicker Juden hier ihre Verstorbenen zur ewigen Ruhe betten – dann kamen die Nazis mit ihrer antisemitischen Ideologie … Während der Novemberprogrome 1938 wurde der Friedhof von der SA und antisemitischem Köpenicker Mob verwüstet und zerstört, blieb aber als Fläche erhalten. Ab Februar 1942 wurde, wie im ganzen Reichsgebiet, die jüdische Bevölkerung im Rahmen der nationalsozialistischen „Endlösung der Judenfrage“ in Ghettos im Osten oder gleich in die Vernichtungslager deportiert. Am Ende der braunen Terrorherrschaft 1945 war die jüdische Gemeinde Köpenick, die 1933 ca. 600 Mitbürger zählte, praktisch ausgelöscht. Nach Kriegsende 1945 wurden die noch vorhandenen Grabsteine zu einer Gedenkpyramide zusammengestellt. Obwohl auf jüdischen Friedhöfen eigentlich ewiges Ruherecht herrscht, beschloss die Verwaltung der DDR-Hauptstadt in den 1960er Jahren, dass Gebiet an der Gehsener Straße für den Wohnungsbau zu erschließen. Inwieweit es Absprachen mit jüdischen Organisationen gab, habe ich nicht in Erfahrung bringen können. Die noch erhaltenen Grabsteine wurden 1968 auf den Jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee gebracht. Eine Erinnerung an den jüdischen Friedhof war in der DDR nicht vorgesehen. Erst Ende Januar 2004 wurde eine Gedenktafel hinter dem Haus Gehsener Straße 78 eingeweiht. Die Tafel aus poliertem schwarzen Granit mit weißer, schwer lesbarer Inschrift ruht auf einem niedrigen Sockel. Die Inschrift erinnert an den jüdischen Friedhof und den Verbleib der übriggebliebenen Grabsteine. Dort wo einst der Jüdische Friedhof Köpenick war, stehen heute mehrgeschossige Alt-Neubauten mit Grünflächen vor den Balkons und einem Spielplatz auf den einstigen Gräbern … Ich muss ehrlich gestehen, bis zur Recherche zu einer anderen jüdischen Einrichtung in Köpenick, dem ehemaligen Altersheim in der Nähe, wusste ich nicht mal, dass es in Köpenick einen jüdischen Friedhof gab. Auch die Existenz des Denkmals war mir nicht bekannt. Man findet das Denkmal bzw. die Gedenktafel hinter den Wohnblocks auf der Südseite der Gehsener Straße. Zugang ist durch die Lücke zwischen den Bauten Gehsener Straße 74 und 78. Theoretisch ist der Zugang zum Gedenkort für jedermann frei. Da der Durchgang aber durch einen Zaun mit Tor zur Straße abgegrenzt ist, kann es sein, dass Anwohner das Tor verschlossen halten. Fazit: Erinnerung an das ausgelöschte jüdische Leben in Köpenick.[verkleinern]