Zuletzt aktualisiert - 2024-11-21
Mahnmal Putlitzbrücke, 13353, Moabit, Berlin, Westhafenstraße, 1-3
Ranking:
Bewertung
Quellen
Website | Bewert | Ranking |
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beste-gefunden.com | 1 | 5 |
Besitzer gab keine Öffnungszeiten an.
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Distanz | Adresse | Name | Ranking |
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902 m. | Berlin, Bremer Straße, 50 | Spielplatz Bremer Str. | 21% |
1.3 km. | Berlin, Turmstraße, 22 | Steinskulptur 2 kleine Faune | 21% |
1.7 km. | Berlin, Straße der Erinnerung, 15 | AMERON Hotel ABION Spreebogen Berlin | 50% |
1.6 km. | Berlin, Straße der Erinnerung, 1 | Bronzeplastik »Wir sind das Volk« | 21% |
1.6 km. | Berlin, Alt-Moabit 101 | Büste Albert Einstein - "Straße der Erinnerung" | 21% |
1.6 km. | Berlin, Straße der Erinnerung, 60 | Büste Georg Elser an der "Straße der Erinnerung" | 21% |
Befindet sich an der Adresse Putlitzbrücke
Das Unternehmen kann unter der Telefonnummer kontaktiert werden
Besitzer gab keine Öffnungszeiten an.
Auch hier möchte ich ausdrücklich vorweg schicken, dass die Bewertung mit fünf Sternen sich nicht auf den Anlass, sondern die Notwendigkeit solcher Mahnmale und die Aussagekraft des Mahnmals zu dem Anlass, dem gedacht und gemahnt werden soll, bezieht ! Über das Mahnmal Levetzowstraße , in dessen Kontext das Mahnmal Qitzowbrücke zu sehen ist, hatte ich bereits vor einiger Zeit geschrieben. Das Mahnmahl Levetzovstraße befindet sich an der Stelle, an der einst Moabits größte und prächtigste... weiterlesen Synagoge stand, die zuletzt als Sammellager jüdischer Bürger Berlins diente, bevor sie deportiert wurden. Die Deportation erfolgte vom Güterbahnhof Putlitzstraße, zu dem die zu deportierenden jüdischen Bürger getrieben wurden. Der Weg - per LKW oder zu Fuß - führte vom Sammellager in der Synagoge Levetzowstraße über die Jagowstraße, Alt-Moabit, die Lübecker Straße, die Perleberger Straße, die Havelberger Straße , weiter über den Stephanplatz und die Quitzowstraße und schließlich über den sog. Deportationsweg zum Güterbahnhof Putlitzstraße. In der Straße Alt-Moabit erinnern Stolpersteine an ermordete Bewohner der jeweiligen Häuser. Die Reste des sog. Deportationspfads sind heute noch erkennbar. Wer hätte gedacht, dass dieser Weg zwischen einem Supermarkt und einem Baumarkt in der Moabiter Quitzowstraße mit Blut und Tränen gepflastert ist ? Der Weg - ein schmaler, unscheinbarer Kopfsteinpflasterweg - dient heute als Zufahrt zum Parkplatz des Baumarktes . Lange Zeit waren am Ende des Deportationsweges noch Fragmente des Gleises 69 zu finden, eines der Gleise, von dem die Deportationszüge abfuhren In der Nähe, auf dem Gehweg versteckt, befindet sich eine zweisprachige Hinweistafel, die etwas über die Vergangenheit dieses Weges verrät. Der erste Deportationszug verließ den Güterbahnhof Putlitzstraße im Oktober 1941 mit über 1000 Menschen in Richtung Lodz. Bis zum März 1945 wurden mehr als 35000 Berliner Juden mit 63 Zügen der Deutschen Reichsbahn in die Ghettos und Vernichtungslager nach Osteuropa verschleppt. Zunächst wurden Personenwaggons dritter Klasse eingesetzt. Schon bald wechselte man sie gegen Viehwaggons aus. Das Maß an Menschenverachtung ist kaum zu übersehen. Ein solcher Waggon ist z. B. im Deutschen Technikmuseum zu besichtigen. Ich berichtete bereits. Außerdem transportierten 122 Züge 15000 weitere Juden nach Theresienstadt. Bereits während der Fahrt starben viele Menschen an Durst, Hunger und der Grausamkeit ihrer Bewacher. Weitere Deportationen erfolgten in die Ghettos der okkupierten, osteuropäischen Städte Lodz, Riga und Lublin oder später direkt nach Auschwitz. Kaum einer überlebte das KZ Die Reste der Rampen und Gleisanlagen des Güterbahnhofes Putlitzstraße hat die Bahn im Zusammenhang mit dem Neubau des nahen Hauptbahnhofes unauffällig verschwinden lassen als Rechtsnachfolger der Reichsbahn und als solches in die Judendeportation verstrickt, zumal es auch personelle Kontinuitäten gab. Später wurden dann in Personalunion halt "Gastarbeitertransporte" oder Urlaubsreisen organisiert Auch vom Bahnhof Grunewald (hier gibt es seit ca. 20 Jahren am Gleis 17 eine Gedenkstätte) und vom Anhalter Bahnhof aus wurden während der Nazizeit die meisten der Berliner Juden nach Osteuropa deportiert. Um so notwendiger war es, an dieser Stelle ein Mahnmal zu errichten. Das Mahnmal, welches an diese Deportationen erinnern soll, befindet sich in der Mitte der Putlitzbrücke, die die Gleise von Bahn und S-Bahn überspannt Es wurde 1987 errichtet und stammt von dem Künstler Volkmar Hase. An einen Grabstein erinnernd erhebt sich am hinteren Rand einer Platte eine zweite Platte mit einem Davidstern. Dahinter weist eine mehrfach abgeknickte, abstrahierte Treppe gegen Himmel. Von der Brücke aus blickt man auf das Areal, in welchem sich einst der Güterbahnhof Putlitzstraße befand. Die Inschrift lautet: „…Symbol des Weges, der kein Weg mehr war. Für die, die über Rampen, Gleise, Stufen und Treppen diesen letzten Weg gehen mussten…“. Wiederholt war das Mahnmal Ziel von Anschlägen. Der spektakulärste war ein Sprengstoffattentat im Jahr 1992. Man sieht, der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem einst dies kroch.[verkleinern]